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Marktbericht Mai-2023: Konjunkturelle Unsicherheit bleibt bestehen

26. Mai 2023
von Andreas W. Korth

Unser Blick auf das aktuelle Börsenumfeld / Marketinginformation zu den Strategiedepots Verantwortung –

  1. Der Blick zurück:
    Der dramatische Anstieg der Inflation in Folge von Corona, Lieferengpässen, Energiekrise und einer sehr freizügigen Geldpolitik sorgt weiter für Katerstimmung in der Realwirtschaft. Auch wenn sich die schlimmsten Prognosen nicht bestätigt haben: Die Wachstumsraten sind global eingebrochen und das Rezessionsgespenst ist noch nicht vertrieben.
    An den Kapitalmärkten spiegelt sich diese Entwicklung aktuell nur bedingt wieder: Die europäischen Aktienmärkte haben sich im letzten Jahr erstaunlich gut geschlagen und der DAX ist an der Mauer der Sorgen schrittweise bis dicht an alte Höchststände nach oben geklettert. Der US Dollar leidet unter einer deutlichen Schwäche. Nachdem er im letzten Herbst auch einen fast historischen Höchststand erreicht hatte, haben US Dollar Investitionen nun rund 15% an Wert verloren.
    Die Inflation ist seit Jahresbeginn sowohl in Europa als auch in den USA deutlich abgekühlt, allerdings hält sich die Kerninflation weiter auf recht hohem Niveau nahe 6% auf Jahressicht, so dass die Geldwertstabilitätsziele der Notenbank von 2% noch in weiter Ferne sind.
  2. Der Blick auf unsere Strategien:
    Die Kapitalmärkte starteten gut in das Jahr 2023 und auch unsere Strategien beendeten die Verlustserie des Vorjahres. Allerdings verdunkelten sich die Wolken Mitte März mit dem Aufflammen der Bankenkrise in den USA, die mit der Credit Suisse auch eine europäische Großbank tangierte. Nicht nur die Finanzwerte haben seit dieser Zeit wieder Gegenwind, auch der Immobiliensektor und der industrielle Bereich inkl. der erneuerbaren Energien rutschten wieder ab.
    In diesem unsicheren Umfeld der letzten Wochen lag der Schwerpunkt in dem Management der Strategiedepots Verantwortung mehr auf Kapitalsicherung als Renditemaximierung. Weil wir weiterhin auch global orientiert sind und europäische Märkte nur taktisch nutzen, hat die Schwäche des US Dollars einen Teil der vorsichtig erwirtschafteten Erträge wieder aufgezehrt.

Quelle Fondsnet, Morningstar. Stand 30.04.2023, Alle Angaben gemäß BVI-Methode, alle Kosten auf Fondsebene wurden berücksichtigt. Frühere Wertentwicklungen sind kein zuverlässiger Indikator für künftige Wertentwicklung. Auflagedaten und Benchmarks:
Solid Depot Verantwortung:
01.03.2016, 100% – Mischfonds Flexible Allokation – Global
Dynamik Depot Verantwortung:
01.04.2016, 25% Mischfonds Flexible Allokation – Global / 75% Mischfonds Aggressive Allokation – Global
Offensiv Depot Verantwortung:

18.10.2019, 25% Mischfonds Flexible Allokation – Global / 75% Mischfonds Aggressive Allokation – Global

  1. Der Blick nach vorn:
    Wie das Kaninchen auf die Schlange starren alle Wirtschaftsexperten auf die Vorgehensweise der Zentralbanken, die zu spät auf die Inflationsentwicklung reagiert haben und seit letztem Jahr die Zinsen so stark und schnell nach oben gezogen haben, wie seit 30 Jahren nicht mehr. Werden die Zentralbanken jetzt erst mal eine Pause im Zinssteigerungszyklus machen oder erzwingen die hohe Kerninflationsrate und hohe Lohnsteigerungen noch weitere Zinsschritte? Kommt es doch zu einer „harten Landung“ oder wird die Wirtschaft durch die Zinsanstiege nur sanft tangiert?
    Die Antworten auf diese Frage werden die Wirtschaftsdaten der nächsten Monate ergeben. Auch wenn die Unternehmen in der Breite bislang vergleichsweise gut durch das schwierige Wirtschaftsumfeld navigieren konnten, sind die Bewertungen nun recht hoch und empfindlich für negative Überraschungen. Vor diesem Hintergrund stehen unsere Ampeln zunächst weiter auf „Gelb“.

Es wäre nicht überraschend, wenn die Kurse in der saisonal schwächeren Sommerzeit noch einmal korrigieren und eine längere Phase wirtschaftlicher Unsicherheit einpreisen. Diese Phase würden wir nutzen, um die Aktienquoten in den Strategien wieder anzuheben und gezielter wieder nach spannenden Einzeltrends zu suchen, die ein interessantes Chance-/Risikoprofil aufweisen.
Die Wahrscheinlichkeit ist jedenfalls hoch, dass wir in 2023 den Tiefpunkt der aktuellen Krise gesehen haben werden und dass die Börsenkurse wieder stabilere Aufwärtstrends aufweisen.

Sankt Augustin, im Mai 2023
Andreas W. Korth

PS: Wir haben das Navigationssystem, mit dem wir die Entscheidungen zu unseren Strategien treffen, tiefgreifend modernisiert und auf die aktuelle Markt- und Zinssituation eingestellt. In einem separaten Beitrag erfahren Sie mehr dazu.

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Stand: 13.05.2023

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